Bei der Kieferorthopädie geht es um die Begradigung Ihrer Zähne. Die Kieferorthopädie als älteste Spezialisierung der Fachzahnärzte innerhalb der Zahnmedizin übernimmt die Aufgabe, Unregelmäßigkeiten und schwere Störungen der Gebissentwicklung zu korrigieren und zur normalen Entwicklung anzuregen, schiefe Zähne wieder in den Zahnbogen einzuordnen und Fehlentwicklungen der Bisslagen auszugleichen. Der Kieferorthopäde arbeitet deshalb immer mit der Unterstützung der genetisch vorgegebenen und durch Umweltfaktoren veränderten Entwicklung und nie gegen diese. Er optimiert Abläufe, regt an und unterstützt biologische Prozesse.
Schiefe Zähne und Kieferanomalien treten immer im Zusammenhang mit Körperfehlhaltungen oder Körperfehlfunktionen auf. Das Kopf-Hals -System ist über Faszien, Bindegewebe und Muskeln mit allen anderen Körpersystemen verbunden. Am Kiefer selbst setzen über 30 Muskeln an. Das Fasziensystem durchzieht den gesamten Körper diagonal, vertikal und horizontal. Jede lokale Anspannung durch Stress, Verletzungen, Vernarbungen und Verklebungen verursacht, breitet sich als Zug durch das Fasziengewebe aus und erreicht auch den Kiefer. So kann sich ein Kreuzbiss aus einem Beckenschiefstand oder Asymmetrien des Schädels als Geburtsfolge entwickeln. Körperliche Fehlfunktionen, die ursächlich zur Entstehung der Kieferanomalie beigetragen haben, sollten so umfassend als möglich während der kieferorthopädischen Behandlung ausgeglichen werden. Wir beraten Sie und Ihr Kind dazu sehr gern umfassend.
Fotoanalyse: Front- und Profilansicht zeigen uns Gesichtsasymmetrien sowie Wachstumsbesonderheiten der Kiefer und des Gesichtes.
Röntgenaufnahmen: Werden von uns vermessen und geben Aufschluss über die Achsen der Zähne, die Stellung von Ober- und Unterkiefer zueinander sowie deren
Wachstumsrichtung.
Modelle aus Gips: Wir analysieren hier Abweichungen von Normwerten der Zahngröße, Zahnbogenlängen oder Kieferverschiebungen.
Untersuchung der Ganzkörperstatik und -dynamik: Gibt uns Aufschluss über den Umfang von Fehlfunktionen und Fehlhaltungen des Kopf-Hals-Systems.
Auf Grundlage dieser umfangreichen Diagnostik entsteht ein individueller Behandlungsplan für jeden unserer kleinen und großen Patienten.
Bereits bei einem 2-3 jährigen Kind ist eine Kieferfehlentwicklung deutlich erkennbar. Anomalien wie Kreuzbiss, Progenie (der Unterkiefer liegt deutlich vorn), offener Biss oder ein
ausgeprägter Rückbiss sollten bereits ab dem 4. Lebensjahr behandelt werden. Nach Abschluss einer solchen Frühbehandlung Ihres Kindes kontrollieren wir weiterhin jährlich die
Kiefer-und Gebissentwicklung. Mitunter schließt sich nach Durchbruch der bleibenden Zähne eine Folgebehandlung an.
Bitte beachten Sie, eine alleinige Behandlung mit einer Zahnspange ist in diesen Fällen selten erfolgreich. Dysfunktione, beispielsweise der Zunge, müssen parallel mitbehandelt
werden. Dazu gehören auch Fehlstellungen der Kopfgelenke, der Halswirbelsäule, eine möglicherweise bestehende Winkelfehlsichtigkeit, ein Beckenschiefstand, Sprachfehler oder das
ausschließliche Atmen durch den Mund.
Bei frühzeitigem Milchzahnverlust durch Karies oder einen Unfall stellen Sie Ihr Kind bitte umgehend einem Kieferorthopäden vor. Die Milchzähne sind nicht weniger wichtig als die bleibenden Zähne. Geht ein Milchzahn vor seinem physiologischen Ausfall verloren, rücken Nachbarzähne auf und schließen die bestehende Lücke, sodass sich später der bleibende Zahn nicht regelrecht in den Zahnbogen einstellen kann. Ein kleiner bunter Platzhalter hält die Lücke offen.
Mit einer herausnehmbaren Zahnspange ist eine Kieferdehnung (Nachentwicklung) sowie die Bisslagekorrektur möglich. Sie sind leicht zu handhaben und werden regelmäßig während der aktiven Behandlung kontrolliert. Die Muskulatur wird sanft aber effektiv modelliert und in ein physiologisches Funktionsmuster überführt. Ihr Kind sollte die Zahnspange mindestens 16 Stunden am Tag tragen, um diesen Effekt auch über die Kiefermuskeln und Bänder zu stabilisieren. Nur so kann sich das gewünschte Behandlungsergebnis einstellen. Der kleine Patient darf sich seinen neuen Begleiter gern in seiner Lieblingsfarbe aussuchen.
Eine feste Zahnspange kann in jedem Alter getragen werden - vom Jugendlichen bis hin zum Erwachsenen. Dazu werden sogenannte Brackets auf die Zähne geklebt und mit sanften Drähten miteinander verbunden. Es wirkt eine kontinuierliche Kraft. Erste Erfolge sind bereits nach wenigen Wochen sichtbar. Im Anschluss an die Behandlung mit einer festen Zahnspange halten herausnehmbare Spangen (sogenannte Retainer) das erreichte Ergebnis stabil. Wir beraten Sie dazu gerne individuell.
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